Strahlfäule eine Frage der Hygiene?

Fäule der mittleren Strahlfurche im fortgeschrittenen Stadium

In der Tat, Strahlfäule und Haltung sind untrennbar miteinander verwoben. Eine unsaubere Pferdehaltung in Kombination mit mangelhafter bzw. vernachlässigter Hufpflege bereitet dem Fusubacterium necrophorum sowie Pilzsporen den idealen Nährboden zur Zersetzung des Strahlhorns.
Neben dieser pflegebedingten Problematik trifft man in jüngster Zeit immer häufiger Fälle von stoffwechselbedingter Strahlfäule an, deren Ursache meist in einer fehlerhaften Fütterung mit unzureichender, übermäßiger, oder schwankenden Mineralstoff-, Spurenelement- und Vitaminversorgung liegt. Trotz bester Pflegebemühungen von Seiten des Pferdebesitzers bzw. Hufpflegers kommt es durch die Mangelernährung immer wieder zu Rückfällen bei den Heilungsversuchen, oder es entwickelt sich einfach kein gesunder, starker Strahl.

Jeder Pferdehuf reflektiert all die Einflüsse aus Aufzucht und Haltung, egal ob positive oder negative. Die Auswirkung sehen wir nicht immer unmittelbar. Doch jeder Organismus stößt irgendwann an die natürlichen Grenzen seiner Adaptionsmöglichkeiten. Das Ergbnis ist Krankheit.

Die Hornqualität des Hufes lässt sich von innen (Stoffwechsel) und von außen (Pflege) verbessern. Von außen insbesondere durch Einhaltung einer ausreichenden Hygiene und einer naturnahen Barhufpflege.


Die Heilung von hygienebedingter Strahlfäule ist relativ einfach!

Schlamm-Stehen, so bitte nicht!

Hygienemängel sind einfach zu beheben: Vermeiden sie so weit wie möglich, dass ihr Pferd unnötig in Ammoniak (Dung) verunreinigter Umgebung (Matschkoppel, Box, Fressständer usw.) steht. Ammoniak ist ein stechend riechendes Gas, das aus der bakteriellen Zersetzung von Harnstoff entsteht. In Wasser gelöst bildet Ammoniak den stark basischen (pH-Wert ca. 8,5 bis 9) Salmiakgeist, welcher die molekularen Verbindungen im Huf angreift und schwächt. Somit wird für Bakterien und Pilzen die ideale Angriffsfläche geformt, um ihr zerstörerisches Werk zu beginnen.

gesunder Strahl

Bei bereits bestehender Strahlfäule nenne ich Ihnen gerne vor Ort die geeigneten Strahlpflegemittel, um schnellstmöglich einen gesunden, für das Pferd belastbare Strahl wiederherzustellen.

Um eine eventuelles Stoffwechselproblem ihres Pferdes zu verbessern, empfiehlt es sich, zuerst den status quo über eine Blutanalyse zu bestimmen, bevor sie mit irgendwelchen Substanzen den Organismus unter Umständen weiter verwirren. Denn wie bereits beschrieben, auch ein zu viel an „gutgemeinten“ Mittelchen kann für den Organismus schädlich sein.

Eine gesunde Strahl-, Ballensituation ist für das Barhufpferd von elementarer Bedeutung!